Divisionskalkulation

Divisionskalkulation
Massenkalkulation.
I. Begriff:Methode der Ermittlung der  Herstellkosten oder  Selbstkosten für die Leistungseinheit eines Produkts über die  Kalkulation der Periodenerzeugung bei Massen- oder Sortenfertigung.
II. Formen:1. Einstufige D.: Erstreckt sich auf den gesamten Erzeugungsprozess ohne Unterscheidung von Produktions- und Abrechnungsstufen. Sie ist anwendbar (1) als einfache D. bei kontinuierlicher Fertigung eines einzigen Massenerzeugnisses; (2) als mehrfache D. bei Fertigung mehrerer Produkte nebeneinander, wenn die Möglichkeit laufender getrennter Kostenermittlung besteht und Beschäftigungsschwankungen unwesentlich sind.
- Berechnung:
I.Allg. werden die Gesamtkosten differenziert nach Werkstoff-, Fertigungs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten; decken sich Absatz und Herstellung nicht, so müssen die Verwaltungs- und Vertriebskosten auf die abgesetzte Menge bezogen werden.
- 2. Mehrstufige D.: Anwendbar, wenn der Fertigungsprozess durch nicht untereinander vergleichbare Stufenleistungen gekennzeichnet ist und/oder zwischen den Stufen Läger mit wechselndem Bestand eingeschaltet sind (Gewinnungs- und vertikal aufgebaute Betriebe, z.B. Ziegelei). Jede Abrechnungsstufe kalkuliert Stufenkosten für die jeweilige Stufenleistungsmenge. Die wechselnden Bestände der Zwischenläger und außerdem die Differenzen zwischen Einsatzmenge und Ausbringung innerhalb der Stufen müssen entsprechend berücksichtigt werden. Hierzu wurden verschiedene Rechenverfahren entwickelt, so die durchwälzende D., die über die sukzessive Kalkulation der Halbfabrikate zum Endpreis führt.
- Beispiel: Vgl. Tabelle „Mehrstufige Kalkulation“.
– (3.) Äquivalenzziffernrechnung: Anwendbar, wenn mit den gleichen Einrichtungen mehrere artverwandte Produkte gefertigt werden (z.B. Drähte, Bleche in verschiedenen Stärken). Durch  Äquivalenzziffern werden die Kostenunterschiede zwischen den artverwandten Produktvarianten berücksichtigt, so dass mit dem Kalkulationsprinzip der einfachen Divisionsrechnung die Kalkulation durchgeführt werden kann. Die Festlegung der Äquivalenzziffern, d.h. das zahlenmäßige Erfassen der unterschiedlichen Grade der Kostenverursachung, erweist sich stets als schwierig. Als Anhalt dienen qualitative oder quantitative Merkmale des Produkts, der Fertigungsweise, der benutzten Maschinen etc. in ihrem Verhältnis zu den Kosten.
- Beispiel: 5.000 Euro Kosten sind auf drei Sorten Draht zu verteilen. Äquivalenzziffernbildung nach Gewicht je Maßeinheit (vgl. Tabelle „Äquivalenzziffernrechnung“).
– Bei der Kalkulation von  Kuppelprodukten werden (als eine Kalkulationsmethode) die Äquivalenzziffern nach den Marktpreisen ( Tragfähigkeitsprinzip) ermittelt.
- 4. Sonderformen:  Chargenkalkulation,  Veredelungskalkulation,  Partialkostenrechnung.

Lexikon der Economics. 2013.

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